Verdis Alterswerk und zugleich die letzte Oper aus seiner Feder gehört zur Gattung der commedia lirica. Die Uraufführung des „Falstaff” fand unter großem Beifall 1893 im Teatro alla Scala in Mailand statt und leitete eine Renaissance der komischen Oper um die Jahrhundertwende ein. So beeinflusste Falstaff u.a. die heiteren Bühnenwerke von Richard Strauss und auch den genialen „Gianni Schicchi“ von Giacomo Puccini. Die Figur des Falstaff beschreibt einen alten, sehr beleibten und trinkfreudigen, poltrigen Mann, der sich mit Schläue und Schlagfertigkeit daran macht, seine geschwundenen finanziellen Reserven aufzustocken. Wie ihm das gelingt, welche Ränke geschmiedet werden und wer am Ende mit wem glücklich wird, davon erzählt diese burleske und kurzweilige Geschichte. Arrigo Boito hat hierfür ein geistreiches Libretto geschrieben, das auf der Vorlage „Die lustigen Weiber von Windsor” von William Shakespeare (unter Einbeziehung von Szenen aus „Heinrich IV.”) basiert und vor Esprit und Wortwitz sprüht. Verdi komponierte die Oper im Alter von fast 80 Jahren und vielleicht mag der Umstand, dass er als gefeierter Jahrhundertkomponist niemandem mehr etwas beweisen musste, dazu beigetragen haben, dass die musikalische Umsetzung so pointiert, lebhaft und authentisch gelungen ist.