Agrippina - G. F. Händel
Das dreiaktige Drama per musica „Agrippina“ war für den gerade einmal 24-jährigen Georg Friedrich Händel (1685-1759) ein enormer Erfolg. Zu Weihnachten 1709 in Venedig uraufgeführt, folgten weitere Aufführungen in Neapel und Hamburg, bevor das Werk dann erst im 20. Jahrhundert wiederentdeckt wurde.
Im Mittelpunkt dieses Politkrimis steht der vermeintlich vakante Kaiserthron in Rom: Am Hof verbreitet sich die Meldung, Kaiser Claudius sei auf See verunglückt. Dessen Gemahlin Agrippina zögert nicht lange und sieht darin die Chance gekommen, ihren Sohn aus erster Ehe, Nero, auf den Thron zu setzen. Doch bevor die Krönung vollzogen werden kann, eilt Claudius‘ Diener herbei und verkündet, der Kaiser sei durch den mutigen Feldherren Ottone gerettet worden. Zum Dank habe Claudius Ottone den Thron versprochen. Es folgt ein intrigantes Machtspiel um den Thron – welches sich, typisch für die Zeit, im lieto fine in allseitigem Wohlgefallen auflöst.
Auch wenn das Werk im Rom des 1. Jahrhunderts platziert ist, so dürfte das zeitgenössische Publikum sich bei dem ein oder anderen bissigen Seitenhieb gefragt haben, ob Librettist Kardinal Vincenzo Grimani sich nicht auf das Intrigenspiel am päpstlichen Hof bezog, hatte sich der Kardinal doch mehrfach mit dem amtierenden Papst Clemens XI. überworfen.
Arrangement mit diesem Werk
Die einzige Liebesbeziehung, die ich je hatte, war zur Musik.
Maurice Ravel
© Euridice Opéra - 2025