Arrangement von Montag 29. August bis Donnerstag 1. September 2022,
3 Nächte
Festspiele
Berliner Philharmoniker, am 29.
A. Schnittke: Konzert für Viola und Orchester
D. Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 10 e-Moll
Kirill Petrenko
Alto : Tabea Zimmermann
Grosses Festspielhaus
Giuseppe Verdi (1813-1901) schrieb seine „Aida“ in einer politisch höchst brisanten Zeit: Deutschland und Frankreich standen vor einem Krieg (deutsch-französischer Krieg 1870/71), weswegen die Premiere letztlich erst ein Jahr später nach dem vorgesehenen Termin stattfinden konnte: Denn sowohl die Bühnenbilder als auch die Kostüme hingen in dem von Preußen besetzten Paris fest. Die Oper war vom ägyptischen Vizekönig Ismail Pascha in Auftrag gegeben worden. Allerdings nicht, wie oft fälschlicherweise angenommen, zur Einweihung des Suezkanals, sondern zur Eröffnung des neuen Opernhauses in Kairo im Jahr 1871.Aida zeigt in ihrer ganzen Bandbreite die Vielseitigkeit des italienischen Ausnahmekomponisten: Groß angelegten Massenszenen und Chören stehen gleichwertig intime, kammerspielartig anmutende Szenen gegenüber, die ein bis ins Detail ausgeklügeltes Seelendrama offenbaren. Insofern kann das Werk durchaus als Wendepunkt im Schaffen Verdis gedeutet werden, da sie nicht nur die Gesangspartien in den Fokus rückt, sondern dem Orchester eine neue und tragende Rolle zuweist.Verdi erhielt für seine Komposition die geforderten 150.000 Goldfranken, das bis dato wohl höchste Honorar, das einem Komponisten bewilligt wurde. Zudem verlangte er für den berühmt gewordenen Triumphmarsch eigene Trompeten, die sogenannten Aida-Trompeten, welche als Sonderanfertigung in Auftrag gegeben werden mussten. Heute gehört „Aida“ zu den erfolgreichsten der großen Opern des 19. Jahrhunderts.
Aida♪ - G. Verdi, am 30., Neueinstudierung
Alain Altinoglu - Shirin Neshat
Elena Stikhina

Die Sopranistin Elena Stikhina (*1986) zählt zu den herausragenden Nachwuchskünstlerinnen unserer Zeit und hat in ihrem Fach bereits international für Furore gesorgt: Nachdem sie den renommierten Operalia-Gesangswettbewerb für sich entscheiden konnte – eine Auszeichnung, die in der Vergangenheit bereits das Karriere-Sprungbrett für viele heute etablierte Künstler darstellte, folgten bald darauf Auftritte an der Opéra de Paris, der Deutschen Oper Berlin sowie der Staatsoper Unter den Linden und der Dresdner Semperoper. In der Spielzeit 2018/19 konnte Stikhina erfolgreich in den USA debütieren, sowohl an der New Yorker Metropolitan Opera, an der sie die Titelpartie in Puccinis „Suor Angelica“ gab, sowie als „Tosca“ an der Boston Lyric Opera. Im Sommer 2019 gab die gebürtige Russin – als Vertretung für Sonya Yoncheva – mit der Partie der Medee ihre vielbeachtete Premiere bei den Salzburger Festspielen. Spätestens damit ist Stikhina dabei, sich von einer herausragenden Nachwuchskünstlerin zu einem der zukünftigen großen Sterne am Musikhimmel zu etablieren.
Elena Stikhina♪, Anita Rachvelishvili, Luca Salsi,
Piotr Beczala

Der 1966 im polnischen Czechowice-Dziedzice geborene Tenor Piotr Beczała begeistert mit seiner eleganten, dabei kraftvollen Stimmführung auf Opern- wie Konzertbühnen weltweit. Seine Engagements haben den Opernsänger an alle großen Häuser geführt, darunter Berlin, München, Mailand, New York, Salzburg, Wien und Zürich. Im Sommer 2018 gab Beczała nach nur wenigen Wochen Proben sein gefeiertes Debut auf dem Grünen Hügel der Bayreuther Festspiele, als er dort kurzfristig für Roberto Alagna die Partie des Lohengrin übernahm.Zu Beczałas umfangreichen Repertoire gehören weiterhin unter anderem die Titelpartien der Opern Werther, Roméo et Juliette, Faust und Les Contes d’Hoffmanns sowie die Rollen des Il Duca di Mantova (Rigoletto), Rodolfo (La bohème), Sir Edgardo di Ravenswood (Lucia di Lammermoor), Lenski (Eugen Onegin), Tamino (Die Zauberflöte), Don Ottavio (Don Giovanni) und des Alfredo (La traviata). Beczała gehört zu den führenden Tenören unserer Zeit und tritt dabei an der Seite renommierter Spitzenorchester, Dirigenten und namhafter Bühnenpartner auf, darunter Placido Domingo, Sir Elliott Gardiner, Fabio Luisi, Riccardo Muti, Christian Thielemann, Diana Damrau sowie Anna Netrebko.
Piotr Beczala♪,
Erwin Schrott

Der 1972 in Montevideo, Uruguay, geborene Bassbariton Erwin Schrott zählt zu den führenden Mozart-Interpreten unserer Zeit. 1998 gewann er den Gesangswettbewerb „Operalia“ und begann seine internationale Bühnenkarriere. Zu seinen Paraderollen gehören die Partien des Don Giovanni, Figaro und Leporello (Don Giovanni) – mit dessen Rolle er 2008 sein gefeiertes Debut bei den Salzburger Sommerfestspielen gab. Zu seinem weiteren Repertoire zählen etwa die Partie des Escamillo (Carmen), Dulcamara (L’Elisir d’amore), Procida (Les Vêpres siciliennes), Banquo (Macbeth), Méphistophélès (Faust) sowie die Titelpartie des Attila. Neben Opernproduktionen tritt Schrott auch konzertant auf.Für viel Aufsehen sorgte der Auftritt auf der Berliner Waldbühne im Sommer 2012 gemeinsam mit (seiner damaligen Lebensgefährtin) Anna Netrebko und Jonas Kaufmann, welcher live in 20 Länder übertragen wurde. Weitere Engagements führten Schrott an viele große Häuser unserer Zeit, darunter das Teatro alla Scala in Mailand, die Metropolitan Opera in New York, die Wiener Staatsoper oder das Londoner Royal Opera House am Covent Garden oder die Bayerische Staatsoper.
Erwin Schrott♪, Roberto Tagliavini
Grosses Festspielhaus
Pittsburgh Symphony Orchestra, am 31.
G. Ligeti: Lontano für großes Orchester
L. van Beethoven: Violinkonzert D-Dur
G. Mahler: Sinfonie Nr. 1 D-Dur
Manfred Honeck
Violon :
Anne-Sophie Mutter

Die Violinistin Anne-Sophie Mutter zählt ohne Zweifel zu den international bekanntesten deutschen Klassikstars unserer Zeit. In ihrer nunmehr über 40-jährigen Konzerttätigkeit standen und stehen neben dem klassischen Repertoire regelmäßig auch viel beachtete Uraufführungen und Filmmusiken auf ihrem Programm. Neben der eigenen Bühnenkarriere, die sie im Laufe der Jahre auf alle großen namhaften Bühnen geführt hat, engagiert sich Mutter darüber hinaus im Rahmen ihrer eigenen Stiftungen auch für die musikalische Nachwuchsförderung.Für ihr herausragendes musikalisches wie soziales Engagement und ihre kulturellen Leistungen wurde die Violinisten vielfach international ausgezeichnet, unter anderem mit vier Grammy Awards sowie dem Mendelssohn-Preis, dem Großen Bundesverdienstkreuz, dem Bayerischen Verdienstorden, dem Großen Österreichischen Ehrenzeichen sowie dem französischen Orden der Ehrenlegion.Wie alle Künstler ist auch Anne-Sophie Mutter von der pandemiebedingten Aufführungspause betroffen. Um auf die desaströse Lage der Branche aufmerksam zu machen, trat Mutter gemeinsam mit einigen ihrer Stipendiaten vereinzelt bei Gottesdiensten auf und warb um Spenden für den Nothilfefonds der Deutschen Orchester-Stiftung.
Anne-Sophie Mutter♪
Grosses Festspielhaus