Arrangement von Donnerstag 15. bis Sonntag 18. September 2022,
3 Nächte
London Symphony Orchestra, am 15.
Werke von H. Berlioz, T. Takemitsu, M. Ravel, J. Sibelius, B. Bartók
Sir Simon Rattle
Trombone : Peter Moore
Barbican Centre
Don Giovanni - W. A. Mozart
Der Mythos des Frauenverführers Don Juan (oder hier des Don Giovanni) gehört zur Weltgeschichte der Literatur. Dieser Typus Mann gilt als die Personifikation des triebhaften Wüstlings, der sowohl die Gesellschaftsordnung als auch die göttlichen Gesetzte missachtet und der letzlich auch die Frauen, die er zahllos und willkürlich bedrängt, verachtet.Von dieser dämonischen Gestalt des ewigen Verführers war auch W. A. Mozarts (1756-1791) genialer Librettist Lorenzo da Ponte angetan, dem der Komponist die Wahl des Themas überließ. Gegen das übliche Entgelt von hundert Dukaten sollte er nach dem triumphalen Erfolg von „Le nozze di figaro” auf kaiserlichen Wunsch eine neue Oper schreiben. Mozarts ganze Schöpfungskraft floss in den „Don Giovanni“ ein und hinterließ der Opernwelt eine überirdisch schöne Musik, die zwischen heiterer opera buffa und großer Tragödie changiert. Auffallend sind sie raschen Wechsel und schroffen Kontraste: Süße Liebesarien wechseln sich mit düsteren, Todesahnung verströmenden Passagen ab. Neben der lüsternen Gestalt des Protagonisten Don Giovanni und der komischen Figur seines Dieners Leporello versinnbildlichen die beiden Frauengestalten Donna Anna und Donna Elvira große Menschlichkeit, während der Komtur, der das Drama schließlich auflöst, die höheren Kräfte symbolisiert.Durch die einzigartige Verschmelzung dieser höchst inhomogenen Elemente gilt Mozarts Meisterwerk zu Recht als eine der vollkommensten Opern überhaupt. Unterhaltsame Randbemerkung: Giacomo Casanova, italienischer Galan und Lebemann par excellance, wohnte der Uraufführung 1787 in Prag bei.
Don Giovanni♪ - W. A. Mozart, am 16.
Constantin Trinks - Kasper Holten
Maria Bengtsson, Paula Murrihy, Christina Gansch, Luca Micheletti, Christopher Maltman, Charles Castronovo
Royal Opera House
Madama Butterfly - G. Puccini
„Madama Butterfly“ war nach eigenem Bekunden Puccinis Lieblingswerk: „...von allen Opern, die ich geschrieben habe, die tiefempfundenste und suggestivste.” Nachdem sich der Komponist mit Eifer dem fernöstlichen Sujet genähert hatte, machte er sich voller Energie an das Studium der japanischen Musikkultur sowie auch der Sitten und Gebräuche des Landes. Sogar eine japanische Schauspielerin, die sich auf Europa-Tournee befand, suchte er auf, um sich das Timbre der japanischen Frauenstimme anzuhören. Meisterhaft verstand es Giacomo Puccini (1858-1924), seinen eigenen Stil mit authentischen japanischen Melodien sowie der Verwendung exotischer Instrumente zu vermengen und der Oper ihre unverwechselbare Atmosphäre zu verleihen.Schuld, Sühne und das Aufblühen einer tiefen Liebe sind die Kernthemen des Werkes. Im Mittelpunkt des Geschehens steht die tragische Gestalt der Butterfly: Ihren Werdegang von der glücklichen Braut zur verlassenen Mutter und schließlich zum Suizidopfer vollzieht Puccini mit träumerisch-ekstatischen Melodien und Arien. Alle anderen Personen des Stücks, sogar die männliche Hauptperson Pinkerton, sind stimmlich und handlungsbestimmend eher als Randfiguren angesiedelt.So niederschmetternd die Premiere für den Komponisten im Februar 1904 am Teatro alla Scala in Mailand geriet, so erfolgreich trat „Madama Butterfly“ ein Vierteljahr später in einer überarbeiteten Fassung im Mai 1904 in Brescia ihren großen Siegeszug um die Welt an.
Madama Butterfly♪ - G. Puccini, am 17., 12.30 Uhr
Nicola Luisotti - Moshe Leiser
Lianna Haroutounian, Kseniia Nikolaieva, Joshua Guerrero, Gyulia Nagy
Royal Opera House